blanq Member

Penelope Boska

  blanq ist für mich Sinnbild für die Reiterei insgesamt: für die Zeit mit dem Pferd, die verlangt, ganz im Moment zu sein, mit einem weiten, wachen Geist nur den Augenblick wahrzunehmen und sich auf diesen zu konzentrieren, sich gleichsam in absoluter Losgelassenheit zu (ver)sammeln. blanq heißt für mich auch, nochmal neu zu starten, voller Zuversicht aber ohne starre Erwartungen, alte Muster und Wege hinter mir zu lassen und mich auf eine neue spannende Reise zu begeben.

 

"For me, blanq is a symbol for equestrianism as a whole: for the time with the horse, which requires being completely in the moment, with a wide, alert mind just perceiving the moment and concentrating on it, as it were in absolute detachment ( to collection and concentration). For me, blanq also means starting over again, full of confidence but without rigid expectations, leaving old patterns and paths behind and embarking on a new, exciting journey."

 

Penelope Boska / blanq member/ Germany

About

Ich war als Kind vollkommen pferdeverrückt. Ich kannte eigentlich kein anderes Thema, spielte Reiterhof, fuhr in Reiterferien und fühlte mich vom Glück gesegnet, wenn mir eine fremde Person ihr Privatpferd in die Hand drückte und ich es vom Putzplatz zurück in den Stall führen durfte. Immer wieder malte ich mir aus, welches Pferd ich mir gerne kaufen würde, durchforstete Rassebeschreibungen und Bildbände.

Meine Mutter versprach mir dann: „Wenn du 13 bist, bekommst du ein Pferd.“ Ich nahm sie beim Wort und wartete. Doch die Lebensumstände änderten sich, ich wurde 13, bekam kein Pferd und verlor diesen wertvollen Schatz, Zeit mit Pferden zu verbringen, aus den Augen.

Erst meine Tochter Wilma brachte mich zurück zum Pferd. Sie stand schon mit 4 Jahren bei Eiseskälte auf Paddockzäunen, bis das scheue Pferd, welches sich „auf keinen Fall streicheln lässt“ an ihrer Hand schnupperte und sich die Stirn kraulen ließ. So beschlossen meine Mutter, deren Pferdepause noch viel länger andauerte, als meine, und ich unseren alljährlichen Mehrgenerationen-Frauen-Urlaub dieses Mal auf einem Isländerhof zu verbringen. In günstigen Reitklamotten und mit kniehohen Stiefeln, für die wir auf dem Hof ziemlich beäugt wurden, gingen wir zur ersten Reitstunde.

Es war, als sei dieser lange vergrabene Schatz mit einem Mal wieder ans Tageslicht gekommen, eigentlich, als sei er nie weg gewesen. Es gab kein anderes Thema mehr.

Wieder zurück zu Hause machten wir uns auf die Suche nach einer Reitbeteiligung. Der Zufall wollte es und wir fanden eine Anzeige einer Frau, die für ihre Islandstute eine Pflegebeteiligung suchte. Bei ihr stießen wir das erste Mal auf die Akademische Reitkunst. An unserem Kennenlerntag zeigte sie uns, was sie mit ihrem Pferd arbeitete. Sie lief ein paar Zirkel rückwärts vor ihrem Pferd her, blieb stehen, zeigte mit der Gerte einmal hierhin und einmal dahin, lobte und beendete nach 15 Minuten die Trainingseinheit. Ich fand das Pferd und die Frau sehr sympathisch, aber mir schwebten sinnbildlich einige Fragezeichen über dem Kopf.

Aus Sehnsucht nach Pferd, ließen wir uns dennoch auf das Konstrukt: Pflegebeteiligung ein. Kurz darauf fand auch das erste Seminar mit Sandra Mauer statt, an dem wir mit diesem Pferd teilnehmen durften. Sandras Erklärungen, ihre Präzision und ihr auf mein geringes Können und Verständnis für die AR angepasste Aufgabenstellungen haben mich endgültig für die AR begeistert.

Als meine Mutter dann kurz darauf beschloss („Sonst mache ich es nie mehr“) ein eigenes Pferd zu kaufen, war vollkommen klar, dass die Islandstute Saeta nur im Sinne der AR ausgebildet werden soll – was sich bis heute bewährt hat, ist doch aus der Zweigängerin (Schritt und Schweinepass) mittlerweile eine Fünfgängerin geworden. Meine Islandstute Rakel kam ein Jahr später. Auch sie arbeiteten wir im Sinne der AR.

Da wir Sandra eine zeitlang aus den Augen verloren hatten, haben mich einige Trainerwechsel und Schwangerschaftspausen zweifeln lassen. Dem Gefühl nach, klappten beim Reiten einige Dinge schlechter als vorher: beim Antraben schnappte meine sonst so nette Stute nach dem Schenkel, beim Versuch einer Volte lief sie über die äußere Schulter weiter geradeaus. Ich fühlte mich unfähiger, als zuvor und dieses Gefühl der „Ohnmacht“ und der Zweifel an meiner Fähigkeit vermittelte ich meiner Stute, die erfahren und klug wie sie war, bereitwillig die Führung übernahm.

In dieser Situation haben sich vor knapp zwei Jahren Sandras und meine (unsere) Wege wieder gekreuzt, seither begleitet sie uns und es ging stets bergauf. Schon in der ersten Stunde war klar: hier fühle ich mich abgeholt, verstanden und bestärkt. Ich konnte mich wieder zuversichtlich und kompetent fühlen. Rakel dankte mit Leichtigkeit und Vertrauen. Unsere Beziehung festigte sich weiter und unsere Arbeit gewann merklich an Qualität. Zuletzt schenkte sie mir erste versammelte Schritte, einen gelösten Galopp an der Longe und die Bereitschaft sich auf Neues einzulassen und für mich/mit mir zu arbeiten.

 

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As a child I was completely crazy about horses. I didn't really know any other topic, I played at the riding stables,
went on riding holidays and felt blessed when a stranger put his private horse in my hand
and I was allowed to lead it from the grooming area back to the stable.
I kept imagining which horse I would like to buy, searching through breed descriptions and illustrated books.

My mother then promised me: “When you turn 13, you will get a horse.” I took her at her word and waited. 
But life circumstances changed, I turned 13, didn't get a horse and lost sight of this precious treasure
of spending time with horses.

It was only my daughter Wilma who brought me back to the horse.
At the age of 4, she stood on paddock fences in the freezing cold until the shy horse,
which “definitely cannot be petted,” sniffed her hand and let her forehead be scratched.
So my mother, whose break from horses lasted much longer than mine, decided to spend our
annual multi-generational women's holiday on an Icelandic farm this time.
We went to our first riding lesson in cheap riding clothes and knee-high boots,
for which we were quite eyed in the yard.
It was as if this long-buried treasure had suddenly come to light again, in fact, as if it had never been gone. 
There was no other topic. Back home we started looking for a place to ride. As luck would have it, we found an advertisement
from a woman who was looking for a share in the care of her Icelandic mare.
It was with her that we first came across Academic Art of Riding.
On our day of getting to know each other, she showed us what she was doing with her horse.
She walked backwards in front of her horse for a few circles, stopped, pointed the whip here and there,
praised him and ended the training session after 15 minutes.
I found the horse and the woman very likeable, but there were a few symbolic question marks hanging over my head.

Because of our longing for horses, we nevertheless agreed to the construct: participation in care. 
Shortly afterwards the first clinic with Sandra Mauer took place, in which we were allowed to take part with this horse.
Sandra's explanations, her precision and her tasks adapted to my limited skill and understanding of
Academic Art of Riding finally got me excited about it. When my mother decided shortly afterwards to buy her own horse ("Otherwise I'll never do it again"),
it was completely clear that the Icelandic mare Saeta should only be trained in the Art of Riding- sense
- what has proven itself to this day is now over the two-gaiter (walk and pig walk) has now become a five-gait.
My Icelandic mare Rakel came a year later. We also worked on them in the spirit of Art of Riding.
Since we lost sight of Sandra for a while, a few trainer changes and pregnancy breaks gave me doubts. 
From the feel of it, some things were going worse while riding than before:
when trotting, my otherwise nice mare grabbed my leg, and when she tried to do a volte,
she ran straight ahead over the outside shoulder.
I felt more incompetent than before and I conveyed this feeling of “powerlessness” and doubt about my ability to my mare,
who, being experienced and smart as she was, willingly took the lead. In this situation, Sandra's and my (our) paths crossed again almost two years ago.
She has been with us ever since and things have always been looking up.
It was clear from the first hour: I felt welcomed, understood and encouraged here. I was able to feel confident and competent again.
Rakel thanked with ease and confidence. Our relationship continued to strengthen and our work noticeably improved in quality.
Finally, she gave me my first collected steps, a relaxed canter on the lunge and the willingness to get involved in new things
and work for me/with me.


 

 

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